Eingespielt. Das Gegenteil sachdienlicher Transformation 2010
Offener Kunstwettbewerb poolbar Festival, Feldkirch/A
Technik:
Klebebänder
Das Projekt eingespielt für die poolbar 2010 verweist auf die ursprüngliche Funktion des Sportbaus von Walter Bosshart, dessen Gebäude in erster Linie für Schwimm- und Leibesübungen konzipiert war. Das Hallenbad in der ersten Etage und die großflächige Turnhalle in der zweiten Etage, sowie ein nahegelegener kleiner Fußballplatz dienten als Sport- und Spielraum für Jugendliche.
Mittels farbiger Klebebänder werden Fragmente von Spielfeldmarkierungen (Schwimmen, Völkerball, Basketball, Volleyball, Handball, Badminton, Fußball) gleichsam wie Erinnerungsspuren über die zur Verfügung gestellten „sachdienlichen Architekturen und Spielstätten“ gezogen. Die buntfarbigen Linien und Akzentuierungen weichen von der Orthogonalität der Räume ab, sie überspielen Winkel, Kanten und Zwischenräume und legen sich wie eine aus dem Lot verschobene Projektion über Wände, Decken und Böden. Es entstehen bewusste Raum- und Bedeutungsirritationen. Die Farb- und Raummarkierungen sind abstraktes Muster und funktionales Zeichen- bzw. Regelsystem gleichermaßen. Sie schmücken die Räume nicht einfach nur malerisch aus, sondern paraphrasieren die eigenen baulichen Strukturen, welche spezifischen (Spiel-) Regeln folgen.
Ausgehend von der ursprünglichen zweckdienlichen Architektur für Sport und Spiel spannt das Konzept eingespielt einen historischen, ästhetischen und spielerischen Bogen zur aktuellen (zweckverfremdeten) Räumlichkeit der poolbar – ganz im Sinne des Gegenteils von sachdienlicher Transformation.
http://poolbar.at/blog/672